Die Frage, wo, auf welchem Grundstück wir bauen, war zum Glück nicht schwer zu beantworten. Beates Grundstück in Konradshöhe ist groß genug, um da noch ein weiteres Haus draufzustellen. Aber um das Ganze auch rechtlich einwandfrei zu gestalten, muss ich Miteigentümer des Grundstücks werden. Aber nicht des ganzen Grundstücks, sondern nur des Teils, auf dem nachher auch unser Haus stehen soll. Das hört sich aber leichter an, als es am Ende war. Erschwerend kam hinzu, dass das jetzige Grundstück nicht nur aus zwei Flurstücken besteht, deren Grenze natürlich nicht so lief, wie wir die Teilung vornehmen wollten, sondern diese Flurstücke auch noch zwei Grundstücken zugeordnet waren. Der Plan ist also, dass wir dem einen Flurstück ein Stück wegnehmen und dann dieses Flurstück dem anderen Grundstück (das aus dem anderen Flurstück besteht) zuweisen. Um das aber machen zu können, muss zuallererst ein Geh-, Fahr-, und Leitungsrecht als Baulast eingetragen werden (ansonsten würde am Ende das eine Grundstück keine Anbindung mehr an eine Straße haben und das geht natürlich nicht…). Was war also zu tun:

  1. Flurstück 1 in zwei Teile aufteilen. Hierzu wird durch einen amtlich bestellten Vermesser alles vermessen (auch topologisch und inklusive aller Wege, Beete, Terrassen, etc.) und ein Lageplan erstellt. Das kostet natürlich eine Menge Geld.
  2. Dann eine Baulast zulasten des einen Teilstücks und zugunsten des anderen Teilstücks des geteilten Flurstücks eintragen lassen (die Auflistung der Erlebnisse mit den Reinickendorfer Behörden – speziell unter Corona Bedingungen – schenke ich mir hier, das würde noch mal einen Roman füllen), natürlich kostet auch das wieder eine ganze Menge Geld,
  3. nachdem die Baulast eingetragen worden ist, konnte hat der Vermesser nochmal alles vermessen (warum das noch einmal notwendig war, habe ich bis heute nicht verstanden). Hierbei hat er ein paar Grenzmarken gesetzt (kostet natürlich auch) und festgestellt, dass die Zäune mitnichten auf den Flurstückgrenzen liegen…

Jetzt haben wir also weiterhin zwei Grundstücke und zwei Flurstücke, das eine davon ist aber offiziell in zwei Teilstücke geteilt. Und wir haben eine neue Grenzlinie, die auch durch Grenzsteine markiert ist. Der nächste Schritt ist, das eine Teilstück von den einem Grundstück im Grundbuch dem anderen Grundstück zuzuweisen. Auch das wird wieder Geld kosten. Aber zumindest haben wir inzwischen eine Hausnummer für das neue Grundstück erhalten.

Und dann sind endlich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass wir a) einen Bauantrag stellen können und b) ich als Miteigentümer für das zu bebauende Grundstück eingetragen werden kann. Aber auch das ist eine lange Geschichte, denn natürlich kann Beate nicht einfach mich als Miteigentümer im Grundbuch eintragen lassen (das wäre eine steuerlich ziemlich teure Schenkung) oder ich ihr einfach den Kaufpreis überweisen (dann wäre Grunderwerbssteuer fällig), sondern es musste eine andere Lösung her. Aber auch das ist eine andere Geschichte…


Schlagwörter